Details

Wie Covid-19 das Einkaufsverhalten verändert hat

Alexander Proske von Nielsen IQ beleuchtete zunächst, wie Covid-19 das Einkaufsverhalten der Verbraucher in Deutschland verändert hat und welche Auswirkungen dies für die Weinwirtschaft hat. Dabei wurde deutlich, dass die Haushalte von Anfang März 2020 bis Ende Februar 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Anzahl ihrer Einkäufe um vier Prozent reduziert haben. Gleichzeitig sind jedoch die Ausgaben pro Einkaufsakt um 13 Prozent gestiegen und die Haushaltsausgaben insgesamt um neun Prozent gewachsen. Die Ausgaben im Bereich Wein und Sekt stiegen mit 15 Prozent überproportional, wobei deutsche Weine hier etwas stärker profitierten als ausländische.

Touchpoint Management

Wilhelm Lerner von Wine Intelligence referierte zum „Touchpoint Management“, das der Frage nachgeht, welche Orte bzw. Momente, an denen die Konsumenten mit Wein in Berührung kommen, besonders relevant für den Weineinkauf sind. Dabei wurde deutlich, dass die kaufnahen Berührungspunkte für deutsche Weintrinker am wichtigsten sind. Die deutschen Erzeuger sollten die Touchpoints und die „Shopper Journey“ Ihrer Kunden kennen und diese dann integriert über alle off- und online Touchpoints hinweg bearbeiten.  

Junge Zielgruppen für das Thema Wein begeistern

Heinz Grüne vom rheingold institut beschäftigte sich mit der Frage, wie junge Menschen zum Wein finden. Er betonte, dass insbesondere die 20 – 29-Jährigen sehr wenig Weinkenntnisse besitzen. Sie wollen keine belehrenden Informationen, sondern Spaß haben. Erreichen könne man diese Zielgruppe nur über eine Digitaloffensive mit authentischen Personen und Influencern. Angesichts eines komplett veränderten Informationsverhaltens junger Menschen und einem eher „uncoolen“ Image von Wein, dürfe man nicht davon ausgehen, dass diese jungen Menschen wie in der Vergangenheit später automatisch zum Wein fänden, warnte Grüne die Weinerzeuger.

Podiumsdiskussion

In einer abschließenden Podiumsdiskussion mit Prof. Laura Ehm vom Weincampus Neustadt, Wilhelm Lerner, Hagen Rüdlin von den Markgräfler Winzern e.G. und Martin Kutscher von Scheck-In Centern Achern, bestätigten alle Teilnehmer nochmals die Wichtigkeit des Touchpoint-Managements, das Kundennähe und Kundenbindung schafft. Wichtig sei, dass alle Touchpoints sorgfältig analysiert, kontinuierlich bespielt und mit Inhalten gefüllt werden, die einen Mehrwert für die Kunden haben und vor allem auch zum Unternehmen passen.

Fazit

„Das war ein spannendes Forum, mit vielen Fakten, neuen Erkenntnissen und wertvollen Anregungen, aus dem alle Beteiligten etwas mitnehmen konnten“, resümierte Monika Reule, Geschäftsführerin des DWI, am Ende des Forums.

Das nächste Forum Markt & Wein wird am 28. April 2022 – dann hoffentlich wieder als Präsenzveranstaltung – am Weincampus in Neustadt stattfinden.

Mehr Pressemeldungen